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Wirtschaftsnachrichten für Personenverkehr
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Durch Modellbildung, Simulationsläufe und kontinuierlichen Abgleich mit Echtzeitdaten entstand ein hochgenaues Gesamtmodell für den Betriebshof. (Symbolfoto) ( Foto: MAN Truck & Bus )
Fachhochschule Kiel sammelt Erkenntnisse zur Elektrifizierung von Busflotten - meistgelesen am 15. Mai 2025
Blaupause für mittlere und kleine Unternehmen
Wissenschaftler der Fachhochschule haben ein genaues Gesamtmodell für einen Betriebshof entwickelt, dieses Modell soll als Blaupause für die Elektrifizierung einer Busflotte dienen.
Bei dem Forschungsprojekt wurde untersucht, wie sich die Elektrifizierung von Busflotten optimieren lässt. »Emosyn« heißt das Projekt, bei dem die Fachhochschule Kiel die Planung und Optimierung einer PV-basierten Ladeinfrastruktur für E-Busse in Uetersen unterstützt. Das Kürzel steht für »Elektromobilität, Smart Grid und Eigenerzeugung«. Ein Forschungsteam begleitete die Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg (KViP) fast vier Jahre bei der Elektrifizierung eines Teils ihrer Busflotte. Durch Modellierung und Simulation wurden Ladestrategien und die Dimensionierung der Anlage auf dem Betriebshof bewertet, so die Hochschule.

Das Gesamtpaket bestand aus einer Photovoltaikanlage, einem stationären Speicher und einem Ladepunkt für insgesamt sechs E-Busse. Die Ergebnisse zeigen nun, wie mit selbsterzeugtem Strom Netzbezug und Kosten reduziert werden können. Das entwickelte Modell könne »als Blaupause für kleine und mittlere ÖPNV-Betriebe dienen«, so die Fachhochschule. Die Ergebnisse des Modellversuchs könnten für kleinere und mittlere Verkehrsunternehmen »als Basis für die eigene Wirtschaftlichkeitsberechnung zur Elektrifizierung ihrer Busflotte dienen«.

Beim Projekt Emosyn unterstützte das Team der Fachhochschule Kiel um Professor Klaus Lebert die Konzeption, Inbetriebnahme, Optimierung und Skalierung der Pilotanlage in Uetersen. Es untersuchte, inwieweit selbsterzeugte zwischengespeicherte Energie den Netzbezug reduzieren und damit Kosten senken kann. Dazu bewertete das Team auch die gewählte Dimensionierung der Pilotanlage. Durch Modellbildung, Simulationsläufe und kontinuierlichen Abgleich mit Echtzeitdaten entstand ein hochgenaues Gesamtmodell für den Betriebshof. Das Bundesverkehrsministerium unterstützte das Projekt mit mehr als 312.000 Euro. Die FH Kiel erhielt davon rund 154.000 Euro.
»Aus dem Pilotprojekt ist ein Modell entstanden, das auch andere, kleine und mittlere ÖPNV-Anbieter als eine Art Blaupause zu einem ähnlichen Aufbau anregen kann.«
Professor Klaus Lebert, Fachhochschule Kiel
»Damit konnten wir die Ladestrategien aus technologischer und wirtschaftlicher Sicht bewerten und konkrete Empfehlungen generieren«, erklärte Lebert. Konkret heiße das beispielsweise: In den sonnenreichen Monaten sollten die Busse sowohl mittags als auch abends an die Ladestation, um die eigenerzeugte Energie optimal nutzen zu können. Eine weitere wichtige Erkenntnis: Die Größe der Pilotanlage in Uetersen reicht für die Versorgung von zwei bis drei Elektrobussen.

»Wir kennen jetzt die relevanten technischen, betrieblichen und ökonomischen Parameter, um die regenerative Energieeigenerzeugung in unsere Elektrifizierungsstrategie einzubinden«, lautet daher auch die positive Bilanz von Thomas Becker, dem Geschäftsführer der Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg. »Sicherlich werden wir bei der Konzeption das von der FH Kiel entwickelte Know-how und die nun zur Verfügung stehenden Instrumente weiter nutzen.«

Tatsächlich schreitet die Elektrifizierung der Busflotte in Uetersen voran: Mittlerweile nutzt die KViP eine weitere 50 kW-Ladesäulen, an der der eigeneerzeugte Strom geladen werden kann. Weitere fünf 120 kW-Säulen (bisher mit Netzstrom gespeist) werden darüber hinaus zum Laden genutzt, 27 weitere sollen zeitnah folgen. Unmittelbar bevor steht die Verstärkung der Flotte: Weitere 27 E-Busse sind bestellt und werden ab dem Spätsommer den Weg der KViP Richtung nachhaltiger Mobilität weit voranbringen.

»Der Aufbau der Energieversorgungs-Infrastruktur für die Elektrifizierung der Betriebshöfe und Busflotten ist durchaus kompliziert und mit finanziellen und logistischen Herausforderungen verbunden. Aus dem Pilotprojekt Emosyn ist nun ein Modell entstanden, das auch andere, kleine und mittlere ÖPNV-Anbieter als eine Art Blaupause zu einem ähnlichen Aufbau anregen kann«, erklärte Lebert.
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Von: Thomas Burgert
Veröffentlicht am: 15.05.2025
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